12. Juli 2015

“Leinen los!” für Sailing4handicaps

sailing4handicaps, Travemuender Woche 2014, S4H14311

Es ist mittlerweile knapp über einen Monat her als wir die Leinen losgeworfen haben und Sailing4handicaps auf Tour gegangen ist. Normalerweise bloggt man von Anfang an  intensiv, um die ersten Eindrücke zu vermitteln. Bei uns hat es etwas länger gedauert. Nicht, dass wir nichts zu berichten hätten, aber nach der gesamten Vorbereitung so einen Abschied zu erleben, machte uns zunächst sprachlos. Martin Meyer hat einen kleinen, wunderbaren Abschiedsfilm gedreht, den wir euch nicht vorenthalten wollen.

Was werden wir in Zukunft bloggen? Das ist gar nicht so einfach. Viele Menschen verfolgen intensiv unser Vorhaben und sind keine Segler. Andere wiederum sind Segler pur, die sich auch sehr darüber freuen würden zu erfahren, welche Probleme und Lösungen auf so einer langen Reise auftauchen. Wir werden versuchen, alle Parteien zufrieden zu stellen. Solltet ihr Anregungen und Wünsche haben, teilt sie uns gerne  mit.

Der Abschied

Zweieinhalb Jahre Vorbereitung , tausende von Arbeitsstunden, Stress und Überzeugungsarbeit mussten geleistet werden, um schließlich eine Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Menschen in Entwicklungsländern Prothesen zu bauen, gleichzeitig um die Welt segeln und auf Missstände hinzuweisen. Viele haben uns nicht glauben wollen, dass wir diese Vision Wirklichkeit werden lassen. Aber jetzt sind wir unterwegs. Aus einer Idee von Elli und mir entstand der Verein Sailing4handicaps mit vielen Freunden, Bekannten aber auch Fremden, die sich uns angeschlossen haben, weil sie von dieser Idee  begeistert sind. Mittlerweile können wir bereits über 30 Mitglieder zählen, die uns auf ihre Weise sehr unterstützen.

Imagine, Catamaran, Neustadt, Ancora Marina, Elena Brambilla-Czyz, Wojtek Czyz
Am 31. Mai hieß es Leinen los für die Imagine (Bild: C. Sorenti)

Am 31. Mai kamen mehr als 30 Menschen zu unserem Abschied. Es hat sich herumgesprochen auf der Ancora Boat Show, dass wir aufbrechen. Kameras, Fotografen und Presse mussten mit Informationen versorgt werden. Dann kam der Abschied:  Familie, Freunde und Bekannte noch einmal fest drücken und wir starten wirklich zu unserem ersten Ziel – Marokko.

Zwischenstopp in Heiligenhafen

In Heiligenhafen wollten wir über Nacht bleiben und uns von Urs Weisel und seinem Team verabschieden. In der Yachtwerft Heiligenhafen wurde mit dem Einbau des Fischer-Panda Generators der Grundstein für spätere Einsätze der Orthopädiemechaniker an Bord gelegt. Im Hafen war leider kein Platz für unser kleine Imagine,  wir mussten an der Außenmole festmachen. Um 3 Uhr nachts wurden wir wach vom starken Wellengang. Das Wasser stieg innerhalb kürzester Zeit an, sodass die Fender nachjustiert werden  mussten. Das war gar nicht so einfach bei knapp 25 Knoten Wind, die das Boot gegen die Mole drückten. Nach 20 Minuten harter Arbeit hatten wir alles unter Kontrolle und konnten unseren ersten, unruhigen Schlaf fortsetzen.

Imagine, Catamaran, Neustadt, Ancora Marina
Auf dem Weg nach Heiligenhafen (Bild C. Sorenti)

Von Heiligenhafen aus geht es weiter Richtung Nord-Ostsee-Kanal (NOK). Leider hat der Wind etwas mehr gedreht als vorhergesagt und wir müssen genau gegen an Motoren. Nun, das war kein Traumstart, aber da mussten wir nun durch. Im NOK geht es dann das erste Mal mit der Imagine in eine Schleuse. Das gestaltet sich sehr entspannt ohne viel Wind und Verkehr.

Jeppe Scheidt kommt an Bord

Als wir kurz vor Mitternacht in Büdelsdorf ankommen, wartet schon die nächste Überraschung auf uns. Jeppe Scheidt vom NV-Verlag wollte sicherstellen, dass die Software auf unserem Rechner ordnungsgemäß funktioniert.  Das war für uns eine große Hilfe, zumal wir die letzten Wochen wenig Zeit hatten, für solche Feinheiten. Jeppe war sich nicht zu schade, uns alles Notwendige zu erklären und bis tief in die Nacht die Karten zu installieren. Am nächsten Tag geht es dann schon direkt weiter nach Brunsbüttel. Dort warten wir insgesamt drei Tage, da der Wind eine Überfahrt nach Cuxhaven nicht möglich macht. In Cuxhaven warten  schon Jens und Britta Nickel auf uns. Gemeinsam mit Dimension Polyant unterstützt  uns die Segelwerkstatt Stade mit robusten Segeln. Auch hier wurden noch Feinheiten verbessert und viel gefachsimpelt.

Von Cuxhaven geht es weiter Richtung Helgoland, unser erster “Ausritt” auf der Nordsee. Was erwartet uns auf der Nordsee? Darüber bald mehr…

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